„Achtsamkeit ist von Augenblick zu Augenblick gegenwärtiges, nicht urteilendes Gewahrsein, kultiviert dadurch, dass wir aufmerksam sind.“

Jon Kabat-Zinn

 

Achtsamkeit ist weit mehr als eine Übung oder Technik:

Sie ist das Abenteuer, jeden Augenblick unseres Daseins bewusst zu (er-)leben.

 

Mit Achtsamkeit lernen wir, uns mit all unseren Sinnen in unserem Leben zu verwurzeln – jedem Moment auf neue Art und Weise zu begegnen und auch angesichts schwieriger Erfahrungen das innere Gleichgewicht zu wahren, Muster im Denken und Verhalten aufzuspüren, die zu Leiden führen, und Werte zu kultivieren, die unser Leben bereichern. Die innere Achtsamkeit ist dabei ein fortschreitender Prozess des Beachtens, Spürens, Bewusst-Seins, Annehmens und Verstehens dessen, was wir erleben. Was bedeutet das genau?

1. Eine bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit:

  • in Kontakt mit der Gegenwart kommen, präsent sein
  • erleben und erfahren, sowohl das Innen als das Außen
  • sich Reizen, Impulsen, Reaktionen bewusst sein
  • beobachten und innehalten - annehmen
  • Wahlmöglichkeiten vs. automatisches Reagieren wahrnehmen

2. Das Einnehmen einer „besonderen“ inneren Haltung:

  • geprägt von Offenheit und Neugierde
  • liebevoll zugewandt, achtungsvoll, interessiert und erkundend
  • Bewertungen sein lassend
  • mit Geduld, Vertrauen, Anerkennung, Mut und Eigenständigkeit, nicht-strebend, sein-lassend
  • und damit, Mitgefühl für sich und andere zu entwickeln

Diesen Komponenten liegt die Überzeugung zugrunde, dass alles, was existiert, eine Daseinsberechtigung hat. Dabei bedeutet Anerkennung nicht, alles gut zu heißen. Das Wahrgenommene wird in einem ersten Schritt bewusst anerkannt, wie wir dann damit verfahren, ist der nächste Schritt.

 

Wozu sich in Achtsamkeit üben?

Was kann Achtsamkeit(smeditation) bewirken?

  • eine Verbesserung der allgemeinen körperlichen und psychischen Befindlichkeit
  • eine positive Beeinflussung des Immunsystems (Selbstheilungsprozess)
  • eine verbesserte Schmerzbewältigung
  • eine Symptomverringerung bei Depression oder Angst
  • eine erhöhte Selbstakzeptanz und Akzeptanz anderer
  • mehr Vitalität und Lebensfreude

Veränderungen im Umgang mit Stress:

  • schnelleres Wiederherstellen von körperlichem und seelischem Gleichgewicht
  • Wahlmöglichkeiten erkennen und Probleme in einem größeren Kontext sehen
  • größere Flexibilität bei Problemlösungen
  • Wahrnehmung der Körperempfindungen/Gedanken/Gefühle, ohne automatisch zu reagieren

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Viktor Frankl

 

MBSR (mindfulness based stress reduction) / Stressbewältigung durch Achtsamkeit

Das (umfangreich erforschte) MBSR-Programm bietet eine grundlegende Einführung in das Abenteuer Achtsamkeit. Diese wird intensiv und systematisch durch drei klassische Achtsamkeitsübungen geschult:

  • Body-Scan (achtsame Körperwahrnehmung)
  • Achtsamkeitsmeditation
  • Achtsame Yogaübungen

Unterstützt durch Mindful Inquiries im Kurs und Selbstbeobachtung im Alltag, durch Gespräche zu Schwerpunktthemen, wie beispielsweise Stress (Wahrnehmung, Reaktionen), Umgang mit körperlichen Schmerzen, schwierigen Gefühlen (Trauer, Wut, Ängste) sowie achtsamer Kommunikation in Beziehungen aller Art.

 

Achtsamkeitsübungen im Allgemeinen

Diverse Achtsamkeitsübungen helfen dabei, vom "Tun" in ein "Sein" zu kommen. Nicht mehr über Vergangenes oder Zukünftiges grübeln, etwas erreichen oder verändern müssen, sondern in diesem Moment innehalten und sein, inmitten von allem, was gerade ist. Kann ich mir selbst erlauben, genauso da zu sein, wie ich es gerade bin? Was, wenn es für diesen Moment sein darf, wie es sowie so schon ist. Was macht das mit mir?

 

Eine besondere Achtsamkeitsübung: Deep Rest Meditation / Tiefes Ruhen

Diese Meditation findet im Liegen statt. Es geht darum, den Körper in die Unterlage sinken zu lassen, sich bewusst zu erlauben, "nichts" zu tun und alles, was sowieso schon ist, sein zu lassen. Entspannen und regenerieren - körperlich, emotional und geistig loslassen. Diese Grundhaltung entspricht der Haltung von formalen Achtsamkeitsübungen, und doch ist das Liegen und gelöst sein, ohne Fokus, eine ganz besondere Erfahrung: Alles sein lassen, sich treiben lassen und  zulassen, was ist - Mühelosigkeit und Gelassenheit erfahren.

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Achtsamkeit in der psychologischen Begleitung

Die von Carl Rogers beschriebene Haltung des Therapeuten, die von Echtheit, Kongruenz, Empathie und bedingungsloser positiver Zuwendung geprägt ist, kann als Achtsamkeit in der personzentrierten, psychologischen Begleitung gesehen werden. Diese Haltung wirkt. Dabei ist zum einen die Achtsamkeit sich selbst und dem anderen gegenüber gemeint, zum anderen die Einladung an diesen, sich offen und neugierig den eigenen Themen zuzuwenden.

 

 

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"Achtsamkeit ist von Augenblick zu Augenblick gegenwärtiges, nicht urteilendes Gewahrsein, kultiviert dadurch, dass wir aufmerksam sind. Achtsamkeit entspringt dem Leben ganz natürlich. Sie kann durch Praxis gefestigt werden. Diese Praxis wird manchmal Meditation genannt. Doch Meditation ist anders, als Sie denken. In der Meditation geht es darum aufmerksam zu sein, und die einzige Art und Weise, auf die wir aufmerksam sein können, ist über unsere Sinne -all unsere Sinne- auch unseren Geist. Achtsamkeit ist eine Möglichkeit, freundlich mit uns selbst und unseren eigenen Erfahrungen da zu sein. Unser Erleben ist freilich gewaltig und umfasst unseren eigenen Körper, unseren Geist, unser Herz und die ganze Welt."

Jon Kabat-Zinn